Christina Roetger
Aug. 2022
Hose selber kürzen
So einfach geht's
Sicherlich kennen Sie das: Sie haben eine Hose gefunden, die in Sachen Farbton und Material ganz genau Ihren Wunschvorstellungen entspricht. Wären da nur nicht die zu langen Hosenbeine. Doch keine Sorge, Sie müssen das gute Stück nicht zwingend in die Änderungsschneiderei geben. Denn eine Hose zu kürzen, ist sogar für Nähanfänger machbar. Wir erklären Ihnen drei einfache Möglichkeiten eine Hose zu kürzen, mit denen Sie sich in Zukunft nie wieder über zu lange Hosenbeine ärgern müssen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Um Ihre Hose umzunähen, benötigen Sie Nahttrenner, Stecknadeln, ein Bügeleisen und Bügelbrett, ein Maßband, eine Stoffschere und Garn
- Mit einer Nähmaschine können Sie den Saum sehr einfach umnähen
- Dafür müssen Sie den Saum lösen, neu falten und abstecken, bügeln und nähen
- Sie können diese Schritte auch per Hand ohne Nähmaschine erledigen
- Als Übergangslösung eignet sich auch das Klebevlies, mit dem Sie den Saum ohne Nähen kürzen können
Hose kürzen: Das brauchen Sie
Bevor Sie sich daran machen, Ihre Hose zu kürzen, legen Sie sich alles, was Sie dafür benötigen, zu Recht. Sie brauchen:
- Einen Nahttrenner
- Mehrere Stecknadeln
- Bügeleisen und Bügelbrett
- Ein Maßband (alternativ können Sie auch ein Lineal benutzen)
- Eine Stoffschere
- Garn in der Farbe Ihrer Hose
Hose mit einer Nähmaschine kürzen
Wenn Sie eine Nähmaschine zu Hause haben, ist es wirklich ganz einfach, Ihre Hose unkompliziert selbst zu kürzen. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt wie das geht:
1. Trennen Sie den ursprünglichen Saum auf
Je nach der ursprünglichen Länge der Hose und der Dicke des Stoffes müssen Sie den ursprünglichen Saum möglicherweise ganz auftrennen. Verwenden Sie einen Nahttrenner, um alle Stiche zu entfernen. Falten Sie den Saum dann auf und bügeln Sie ihn flach.
2. Saum falten und feststecken
Drehen Sie die Hose jetzt auf links und falten Sie jedes Hosenbein auf die gewünschte Länge. Fixieren Sie die Falte, indem Sie Stecknadeln entlang der Oberseite der Falte parallel zum neuen Saum feststecken. Sollten die Hosenbeine sehr lang sein, trennen Sie den überschüssigen Stoff ab. Verwenden Sie dazu immer eine Stoffschere. Jetzt können Sie die Hose noch einmal anprobieren, um sicherzustellen, dass die Länge auch wirklich perfekt für Sie ist. Nehmen Sie ansonsten bei Bedarf nochmals Anpassungen vor.
3. Bügeln und versäubern
Bügeln Sie den gefalteten Saum an jedem Hosenbein, um eine stärkere Falte zu erzeugen. Danach können Sie die Stecknadeln entfernen und die Hosenbeine aufklappen. Schneiden Sie die Hosenbeine mit der Stoffschere und Maßband oder Lineal so zu, dass unterhalb der Falte etwa zwei Zentimeter Stoff übrigbleibt. Dies nennt man die "Nahtzugabe" oder "Saumzugabe".
4. Falten und erneut feststecken
Beginnen Sie an der offenen Kante der Hosenbeinöffnung, falten Sie den Stoff einen Zentimeter nach oben und bügeln Sie ihn wie zuvor glatt. Um zu verhindern, dass die Schnittkante der Hose ausfranst, falten Sie sie erneut um einen weiteren Zentimeter um. Bügeln Sie die Kante nach und stecken Sie sie noch einmal fest.
5. Nähen Sie
Legen Sie farblich passendes Garn in die Spule der Nähmaschine ein. Nähen Sie mit einem mittellangen Geradstich um die Hosenbeinöffnung herum, einen halben Zentimeter von der Oberkante des Saums entfernt. Nehmen Sie die Stecknadeln beim Nähen heraus.
6. Erneut Bügeln
Bügeln Sie die Hose ein letztes Mal, damit die neue Saumkante an ihrem Platz bleibt. Ziehen Sie die Hose danach wieder auf rechts. Fertig!
So kürzen Sie eine Hose von Hand
Sollten Sie keine Nähmaschine haben, können Sie Ihre Hose natürlich auch von Hand auf die passende Länge kürzen. Zunächst bereiten Sie auch hierfür die Hose vor und fixieren die Nahtzugabe. Dazu folgen Sie einfach der Anleitung oben von Schritt 1 bis Schritt 4.
Damit die Naht von außen kaum zu sehen sein wird, nähen Sie den neuen Saum mit einem sogenannten Blindstich fest. Fädeln Sie dazu farblich passendes Garn in eine Nadel ein und machen Sie einen Knoten am Ende des Fadens. Ziehen Sie die Nadel so durch die Nahtzugabe, dass der Knoten auf der Innenseite der Falte liegt. Schieben Sie die Nadel dann wieder durch die Nahtzugabe. Nehmen Sie mit der Nadel ein paar Fäden aus dem Stoff der Hose hinter der Nahtzugabe auf und ziehen Sie den Faden dann durch. Machen Sie auf diese Weise kleine Stiche rund um den Saum. Schließen Sie mit einem weiteren verdeckten Knoten ab. Abschließend bügeln Sie die Hose ein zweites Mal, um die Saumfalte zu fixieren.
Hose kürzen ohne nähen? So funktioniert's
Sie haben weder eine Nähmaschine noch Nadel und Faden im Haus oder trauen sich das Nähen von Hand einfach nicht zu? Auch dann müssen Sie noch nicht den Weg zur Änderungsschneiderei antreten. Stattdessen können Sie Ihre Hose mit sogenanntem Saumband, auch Klebevlies genannt, kürzen. Sie finden Saumband, das einfach auf den Stoff aufgebügelt wird, in den meisten Drogerien, Warenhäusern oder auch in Kurzwarengeschäften.
Um die Hosenbeine auf diese Art zu kürzen, ziehen Sie die Hose zunächst auf links. Falten Sie beide Hosenbeine auf die gewünschte Länge, stecken Sie die Falte ab und bügeln sie nach. Bringen Sie dann das Saumband von innen an der Falte an. Bügeln Sie über die gefaltete Kante. Bitte beachten Sie, dass das Saumband nur eine vorübergehende Lösung ist, da es nur für ein paar Wäschen ausgelegt ist. Inzwischen gibt es auch Saumbänder, die nicht mehr mit dem Bügeleisen fixiert werden müssen, sondern selbstklebend sind.