Blaues Hemd und blau-weiß gestreifte Krawatte

Krawatte binden

Wie bindet man eine Krawatte?

„Eine gut gebundene Krawatte ist der erste wichtige Schritt im Leben“, meinte schon Schriftsteller Oscar Wilde zu des Herren meist geliebten – oder meist gehassten – Accessoire. Meist gehasst deshalb, weil es bei der Krawatte natürlich zuallererst auf eine gute Bindung ankommt, auf den perfekten Krawattenknoten. Wie Sie mit oder auch ohne Zeitdruck den perfekten Knoten binden und welcher Krawattenknoten zu welchem Hemdkragen passt, erklären wir Ihnen in unserem Ratgeber.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Krawattenknoten für Anfänger sind der Four-in-Hand, sowie der Kent Knoten. Sie lassen sich schnell erlernen und benötigen weniger Zeitaufwand
  • Den nächsten Schwierigkeitsgrad bildet der einfache Windsor Knoten, ein “all-time-classic”
  • Die Königsdisziplin des Krawattenbindens bilden der weitverbreitete Doppelte Windsor, sowie der Fürst-Albert-Knoten, auch Victoria-Knoten genannt

Die verschiedenen Krawatten-Knoten

Four-in-Hand

Name des Krawattenknotens: Four-in-Hand-Knoten oder Einfacher Knoten

Charakteristika des Krawattenknotens: Der einfache Four-in-Hand („Vier in der Hand“) kann ohne großen Aufwand gebunden werden und ist wegen seiner leichten Asymmetrie sehr beliebt. Wo sein Ursprung liegt, ist umstritten. Die am weitesten verbreitete Ursprungsgeschichte besagt, dass der Krawattenknoten seinen Namen den Kutschern aus dem 18. Jahrhundert zu verdanken hat. Da in der einen Hand im Regelfall vier Pferde gehalten wurden, während die andere Hand das Knoten des Halstuchs allein erledigen musste, entwickelte sich der Name "Four in Hand" für diesen Krawattenknoten. Fakt ist: Der Four-in-Hand ist einer der meistbenutzten und einfachsten Knoten und lässt sich mit nahezu allen Krawatten binden.

Passende Kragen: Da der Four-in-Hand-Knoten konisch zuläuft ist er besonders gut für schmale Kragenformen wie den Kent-Kragen geeignet. Mit einer dickeren Krawatte kann der Knoten auch für Hemden mit einem New-Kent-Kragen verwendet werden

Anleitung: Four-in-Hand binden 

Krawatte um den Hals legen. Breite Seite über die schmale Seite legen.

Breite Seite von hinten um die schmale Seite und über die Hand legen.

Breite Seite von hinten durch die V-Schlaufe am Hals und die Schlaufe an der Hand führen.

Krawatte fest ziehen, Krawattenlänge überprüfen, Hemdkragen richten - fertig!

Einfacher Windsor

Name des Krawattenknotens: Halber Windsor-Knoten oder Einfacher Windsor-Knoten (vereinzelt auch Türkischer Knoten oder Halber Englischer Knoten)

Charakteristika des Krawattenknotens: Den Halben Windsor-Knoten bindet man idealerweise mit schmalen, feinen Krawatten. Er wirkt weniger bullig als sein großer Bruder der Doppelte Windsor-Knoten und ergibt eine breitere dreieckige Form.

Passende Kragen: Der Halbe Windsor-Knoten eignet sich für breitgespreizte Kragenformen wie den Haifischkragen oder den New-Kent-Kragen.

Anleitung: Windsor binden

Legen Sie die Krawatte um den Hals.

Breite Seite über die schmale Seite legen und von hinten durch die V-Schlaufe führen.

Breite Seite richten und von hinten um die Hand führen, die den Knoten hält.

Breite Seite von hinten über die Finger legen und von vorne durch die V-Schlaufe ziehen.

Breite Seite fest ziehen, sodass sich ein erster Knoten bildet.

Breite Seite von hinten um die Hand führen, die den Knoten hält, sodass sich eine Schlaufe an den Fingern bildet. Breite Seite von hinten durch die V-Schlaufe ziehen.

Breite Seite von hinten durch die Schlaufe an den Fingern ziehen. Krawatte fest ziehen, Hemdkragen richten - fertig!

Doppelter Windsor

Name des Krawattenknotens: Doppelter Windsor, seinen Namen verdankt er dem Duke of Windsor, der die komplexe Technik zwar nicht erfunden hat, aber als Träger dicker Krawattenknoten bekannt war. Ursprünglich stammt diese Variante aus den Vereinigten Staaten.

Charakteristika des Krawattenknotens: Den doppelten Windsor bindet man idealerweise mit schmalen, feinen Krawatten. Er sorgt für einen voluminösen Knoten und ist ein Klassiker für stilvolles Auftreten. Im Vergleich zum Four-in-Hand besticht er vor allem durch seine Breite.

Passende Kragen: Aufgrund seines Volumens eignet sich der doppelte Windsor wie der einfache Windsor für breite Kragenformen wie den Haifischkragen oder den New-Kent-Kragen.

Tipp: Da es sich hier um einen Doppelknoten handelt, brauchen Sie dafür einen großen Teil des breiten Endes. Lassen Sie also dementsprechend Ihre Krawatte zu Beginn sehr weit auf der rechten Seite herunterhängen.

Anleitung: Doppelten Windsor binden 

Doppelter Windsor

Schritt 1: Legen Sie die Krawatte so um den Hals, dass das breitere Ende rechts liegt. (Es muss länger sein als das schmale Ende.)

Schritt 2: Legen Sie die Breite Seite der Krawatte über die schmale Seite.

Schritt 3: Führen Sie die Breite Seite durch die V-Schlaufe um den Hals.

Schritt 4: Ziehen Sie die Breite Seite nach rechts unter die schmale Seite.

Schritt 5: Nun ergreifen Sie das breite Ende und schlagen Sie es nach links hinter dem halben Knoten herum.

Schritt 6: Breite Seite (links) durch die V-Schlaufe um den Hals führen und nach rechts unten hängen lassen.

Schritt 7: Krawatte über die Vorderseite des Knotens legen.

Schritt 8: Breite Seite nach hinten durch die V-Schlaufe am Hals und durch die Schlaufe, die sich an den Fingern gebildet hat, ziehen.

Schritt 9: Krawatte am Hals festziehen.

Das perfekte Ergebnis

Das perfekte Ergebnis ist dann erreicht, wenn das breite Ende das schmale Ende der Krawatte mindestens bedeckt. Beim Krawattenknoten sollten Sie darauf achten, dass das Krawattenende die Gürtelschnalle berührt oder diese sogar leicht überragt. Der Krawattenknoten ist im Idealfall so dimensioniert, dass er die Spitzen des Kragens nicht von der Hemdbrust abhebt und er exakt im Dreieck zwischen den beiden Kragenschenkeln sitzt – und dort auch bleibt. Ganz gleich, ob der oberste Hemdknopf geschlossen ist oder nicht.

Hat das Krawattenbinden funktioniert, sollten Sie abschließend den Fokus auf das Krawattenstyling setzen. Das Wunschbild des Krawattenknotens erreichen Sie, wenn vor dem genauen Anpassen an die Halsweite eine kleine Beule in das obenliegende breitere Ende der Krawatte sanft eingedrückt wird. Im Fachjargon nennt sich diese kleine eingedrückte Delle “dimple”, zu deutsch “Grübchen”. Sie bewirkt dass die Krawatte üppiger und voluminöser wirkt und parallel dazu den nötigen Funken extra Eleganz liefert.