Nicole Dicke
Jan. 2024
Normcore
Ein Modetrend, der keiner sein will
Wir alle streben nach Individualismus. Vor allem dann, wenn es um unser Aussehen geht. Tattoos, Bärte, Brillen – sie sind Fashion-Statements, die uns zu etwas Besonderem machen sollen. Im genauen Gegensatz dazu steht der Normcore – eine Anti-Trend-Ästhetik, die sich bewusst von dem, was individuell ist, distanziert und sich auf unauffällige Kleidungsstücke wie Jeans, T-Shirts und Turnschuhe konzentriert. Denn die Normcore-Mode liebt, wie der Name schon vermuten lässt, das Normale – und wir zeigen Ihnen, wie das im Detail aussehen kann.
Was ist Normcore-Mode?
Sich von der Masse abheben und dadurch an Status gewinnen – so soll es eigentlich funktionieren. Nur, dass genau dieses Streben nach Einzigartigkeit uns nicht selten das Gegenteil beschert. Am Ende laufen alle demselben Trend hinterher und sehen automatisch gleich aus.
Wer tatsächlich ein Hipster sein will, der setzt auf einen simplen Normalo-Look – den Normcore. Der Begriff Normcore setzt sich aus den Adjektiven „normal“normal und “hardcore“ zusammen und bedeutet somit nichts anderes als „hardcore normal“. Denn irgendwann hatten es auch die Hipster satt, dass ihre Trends doch immer in einen Einheitslook mündeten und trieben dieses Gleichaussehen einfach mit dem Normcore auf die Spitze. Geboren war ein neuer Trend, der eigentlich kein Trend sein will. Inspiriert von den Streetstyles in Soho oder Brooklyn entstand der Wunsch, möglichst normal auszusehen. Und das Beste: Die meisten der Looks sind Unisex und können von Frauen und Männern getragen werden. Klingt leichter als es ist, denn auch hierbei gibt es die ein oder anderen modischen Spielregeln zu beachten.
Die Lederjacke für kühle Tage
Eine ebenfalls besonders unkomplizierte Kombination setzt sich aus einer Baggy Jeans, einem schwarzen Shirt und einer schwarzen Bikerjacke zusammen. Oberstes Gebot bei diesem, aber auch bei allen anderen Normcore-Outfits ist die Hochwertigkeit der Materialien und der betont übergroße Schnitt der Kleidungsstücke, denn dadurch wirkt der Trend lässig und edel zugleich.
Die Korksohlen-Sandalen
Sie sind der Mainstream-Schuh schlechthin und passen deshalb perfekt zum Normcore. Gemütlichkeit, Langlebigkeit und Tragekomfort wird ihnen nachgesagt – Eigenschaften, die sie zum absoluten Must-have avancieren. Wer jedoch glaubt, dass alle, die den Normcore-Look tragen, rein zweckmäßig unterwegs sind, der täuscht sich. Denn echte Normcore-Fans überlassen nichts dem Zufall und legen ganz viel Wert auf die Auswahl ihrer Pieces.
Die Sneaker als i-Tüpfelchen des Looks
Sneakers, oder einfach gesagt, Turnschuhe gehören definitiv zum Normcore. Je cleaner, desto besser. Nichtfarben wie Schwarz oder Weiß geben den Ton an, schließlich wird Individualität durch Farbe und Formen ausgedrückt und wie wir wissen, ist das beim Unisex-Look unerwünscht. Ähnlich dem Undone-Look im Beauty-Bereich setzt man auch beim Schuhwerk auf die Devise: Bloß nicht zu sehr auffallen!